WEIDEZAUN TIPPS & TICKS BEI DER MONTAGE
Ein Weidezaun ist essenziell, um deine Tiere sicher zu halten und deine Weideflächen zu schützen. In diesem Blogartikel erfährst du von Martina Mayerhofer, Fachmarktberaterin die wichtigsten Schritte bei der richtigen Montage und erhältst einige Tipps und Ticks.
von Martina Mayerhofer, 30. Jänner 2025
1. PLANUNG
Der erste Schritt ist die Planung deines Weidezauns. Du solltest eine Entscheidung bezüglich dem Standort und der Zaunart treffen.
Bei der Standortauswahl ist es wichtig, den Bereich wo der Zaun aufgestellt werden soll zu definieren. Achte dabei auf natürliche Gegebenheiten wie Bäume und Sträucher. Natürliche Schattenplätze sind vor allem im Sommer für die Tiere von Bedeutung.
Bei der Zaunart solltest du dir überlegen ob du einen elektrischen oder herkömmlichen (stromlosen) Zaun möchtest. Elektrische Zäune sind jedenfalls effektiver für Tiere wie Schweine, Schafe, Kühe und Pferde.
2. MATERIALIEN
Nach der Planung erfolgt die Auswahl der Materialien. Dabei solltest du dir folgende Punkte anschauen:
- Zaunpfähle: Die Wahl der Zaunpfähle hängt von der Art des Zauns sowie dem Gelände ab. Es gibt sie aus Holz oder Kunststoff. In manchen Fällen können auch T-Posts, also spezielle Metallpfähle, eingesetzt werden, die sich für bestimmte Geländebedingungen oder Anforderungen an die Stabilität eignen. Besonders robust sollte das Material sein, wenn der Zaun einer höheren Belastung durch Tiere oder Witterung standhalten muss.
- Seil / Draht: Für den Bau von Weidezäunen wird meist stabiles Weidezaunseil verwendet. Alternativ gibt es spezielle Weidezaunlitzen oder einen Stahldraht. Hier wird hauptsächlich über das Material entschieden, welche Tiere auf der Weide sind.
- Band: Für den Weidezaun empfiehlt sich zudem die Verwendung von Weidezaunband, das je nach Bedarf in verschiedenen Breiten und Stärken verfügbar ist. Je nach Tierart, die eingezäunt werden soll, sowie den klimatischen Bedingungen ist es sinnvoll, das Band mit der richtigen Dicke auszuwählen, um eine optimale Haltbarkeit und Sichtbarkeit zu gewährleisten.
- Isolatoren: Die Wahl der Isolatoren muss auf die verwendeten Materialien – Draht, Seil oder Band – abgestimmt sein. Isolatoren sind notwendig, um das Leitermaterial sicher zu halten und die Spannung effektiv zu übertragen, ohne dass es zu unerwünschten Erdungen kommt. Hier gibt es je nach Materialstärke verschiedene Ausführungen und Halterungen.
- Tor: Überlege genau, wo und wie der Zugang zur Weide erfolgen soll. Ein stabiler und praktischer Zugang ist wichtig, damit das Tor sowohl für Personen als auch für Tiere sicher und einfach zu bedienen ist. Je nach Platzangebot und Nutzungshäufigkeit gibt es diverse Torlösungen, die sich ideal in den Zaun einfügen lassen.
- Werkzeuge: Für die Montage des Weidezauns werden verschiedene Werkzeuge benötigt. Dazu zählen ein Hammer zum Einschlagen der Pfähle, ein Drahtschneider zum Zuschneiden und Anpassen der Leitermaterialien, sowie eine Schaufel, um gegebenenfalls Löcher für die Pfähle zu graben. Besonders bei harten Böden oder größeren Pfosten kann zudem eine Pfahlramme erforderlich sein, um die Pfähle sicher und tief im Boden zu verankern.
3. ZAUNVERLAUF ABSTECKEN
Markiere den gewünschten Bereich für den Zaun sorgfältig ab: Beginne damit, die genauen Grenzen des geplanten Zaunbereichs abzustecken. Nutze Markierungen oder Pfosten, um die Stellen zu kennzeichnen, an denen der Zaun verlaufen soll. Achte darauf, die Ecken besonders gut zu markieren, vor allem dort, wo der Zaun eine Richtungsänderung macht oder besondere Stabilität benötigt. Dies hilft, später beim Aufbau präzise zu arbeiten und sicherzustellen, dass der Zaun stabil und gerade verläuft.
4. PFOSTEN SETZEN
Die Pfosten sollten im Abstand von etwa 3 bis 5 Metern, abhängig von der Zaunart und den Tieren gesetzt werden. Abhängig von den Bodenverhältnissen, mindestens 60 cm tief sollten die Löcher für die Pfosten gegraben werden. In das gegrabene Loch wird der Pfosten aufrecht mit Erde oder mit Beton befestigt, um Stabilität zu gewährleisten. Anschließend montierst du an den Pfosten die Isolatoren.
5. DRAHT SPANNEN
Beginne mit der untersten Drahtlage. Bei einem elektrischen Zaun ist dies meist der erste Draht, der gespannt wird. Spanne den Draht oder die Litze straff zwischen den Pfosten. Spezielle Drahtspanner helfen dir dabei die Spannung gleichmäßig zu halten. Befestige und sichere den Draht an den Pfosten mit Drahtklemmen oder Isolatoren.
6. ELEKTRISCHEN ZAUN ANSCHLIESSEN
Solltest du dich für die elektrische Zaunart entschieden haben, wird das Weidezaungerät sofern es kein Solargerät ist vor Regen geschützt montiert. Ganz wichtig, verlege ein Erdungskabel und schließe das Zaunkabel an das Weidezaungerät an. Schlage genügend geeignete Erdungsstäbe ein, die Anzahl ist abhängig von der Zaunlänge und dem Weidezaungerät. Um sicher zu gehen, kontrolliere nochmal alle Anschlüsse, damit alles gut verbunden ist. Erst dann kannst du das Weidezaungerät einschalten und die Spannung mit einem Zaunprüfer testen.
7. TOR EINBAUEN
Die Position des Tors hast du im besten Fall schon bei der Planung definiert. Als Torpfosten verwende stabile Pfosten. Beim Montieren des Tors ist darauf zu achten, dass es leicht zu öffnen und zu schließen ist.
8. SICHERHEITSCHECK
Überprüfe nach dem Aufbau den gesamten Zaun gründlich auf Stabilität und eine gleichmäßige Spannung. Achte besonders auf alle Verbindungen, Knoten und Pfosten, um sicherzustellen, dass der Zaun robust und zuverlässig steht. Wenn die Tiere das erste Mal auf die Weide kommen, beobachte die Zaunanlage über einen längeren Zeitraum, um sicherzugehen, dass die Tiere sicher sind und der Zaun gut funktioniert. So können eventuell nötige Anpassungen sofort durchgeführt werden.
9. WARTUNG
Führe regelmäßige Wartungsarbeiten an deinem Weidezaun durch, um seine Funktionsfähigkeit und Sicherheit langfristig zu gewährleisten. Kontrolliere dabei auf Schäden, lose Drähte oder Schwachstellen an den Pfosten und Verbindungen. Halte außerdem den Bereich rund um den Zaun frei von wachsenden Pflanzen, Ästen oder Müll, um Beschädigungen zu vermeiden und die Sichtbarkeit des Zauns für die Tiere zu verbessern. Eine regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass der Zaun stabil bleibt und die Tiere sicher eingezäunt sind.